Personalentwicklung: Upskilling zu nachhaltiger Wettbewerbsfähigkeit

lesley rudolph

Lesley Rudolph

8. Oktober 2021 • 4 Minuten Lesezeit

Wer als Unternehmen nachhaltig die eigene Personalentwicklung vorantreiben will, kommt am Begriff des Upskillings nicht vorbei.


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Die Arbeitswelt steht durch akuten Fachkräftemangel - mit steigender Tendenz - vor der Aussicht einer Qualifikationskrise. Einerseits erleben wir bereits heute einen Mangel an qualifiziertem Personal vor allem in Bereichen der künstlichen Intelligenz. Zusätzlich dazu wird die Digitalisierung und Automatisierung immer mehr Berufsbilder obsolet machen. Das resultiert trotzdem nicht in weniger verfügbaren Stellen. Im Gegenteil werden neue Berufsbilder entstehen, für die gut ausgebildetes Personal notwendig sein wird. Ein Weg als Unternehmen mit dieser Krise umzugehen ist eine zukunftsorientierte Personalentwicklung im Sinne des Upskillings der eigenen Mitarbeiter.

Warum Upskilling – und was genau ist damit überhaupt gemeint?

Wenn von Upskilling die Rede ist, geht es vor allem darum mit einem strategischen, in die Zukunft gerichteten Blick die Fähigkeiten der eigenen Mitarbeiter zu fördern. Ziel dabei ist es das Personal und damit ganzheitlich auch das Unternehmen auf bevorstehende Herausforderungen in der Marktentwicklung vorzubereiten. Man schaut sich die vorhandenen Ressourcen im Status Quo an und vergleicht mit den benötigten Qualifikationen, um in der Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Vereinfacht gesagt wird also der zukünftige Kompetenzbedarf errechnet. Dafür muss der Ansatz des Upskillings allerdings von der Spitze der Hierarchie initiiert und strategisch geleitet werden. Grund dafür ist der notwendige ganzheitliche Blick auf Branchen- und Technologieentwicklung im Zusammenspiel mit übergeordneten Unternehmenszielen. Weitere Gründe, die für Upskilling sprechen?

Mit Upskilling mehr Motivation & Leistungsbereitschaft

Im Grundsatz entwickelt der Ansatz des Upskillings also die Kompetenzen der Mitarbeitern weiter und stellt damit die Innovationskraft innerhalb der Firma sicher. Gleichzeitig, und fast als Nebenprodukt, steigt dadurch die Motivation und Leistungsbereitschaft der Belegschaft. Indem Sie als Unternehmen also systematisch relevante Kompetenzfelder ausbauen erhöhen Sie auch die Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit. Das wiederum kann die Fluktuation in ihrem Unternehmen deutlich senken und erspart Ihnen kostspieligen Wissensverlust.

Mit Personalentwicklung in den War for Talents

Auf dem Arbeitsmarkt herrscht rege Konkurrenz im Kampf um qualifiziertes Personal. Als Unternehmen ist es deswegen wichtig Anreize zu schaffen, um Talente für sich zu gewinnen. Eine kontinuierliche Mitarbeiterentwicklung im Fokus der Firma fördert eine positive Unternehmenskultur und sendet eine starke Signalwirkung sowohl auf bestehende als auch auf potenzielle, neue Mitarbeiter. Weiterhin stärkt dies die Employer Brand, welche bei der Arbeitgeberwahl eine ausschlaggebende Rolle spielt.

Geringere Eintrittsbarriere für Quereinsteiger

Mit dem Angebot für on-the-Job Weiterbildungen steigt die Anzahl an möglichen Talenten erheblich. Dabei priorisiert das Unternehmen das Potenzial eines Bewerbers über aktuelle Qualifikationen auf dem Papier. Neben bisheriger Berufserfahrung zählen hier auch Soft Skills und vor allem Ambition. Gerade in der jetzigen Zeit von hybriden Teams lässt sich dieses Modell gewinnbringend integrieren.

Personalentwicklung in Form von Upskilling in der Umsetzung

Für eine effektive Implementierung empfiehlt es sich verschiedene Prozessschritte einzuhalten. Ausgangspunkt ist eine unternehmensweite Kompetenzbewertung, um den Status Quo festzuhalten. Dieser erste Schritt kann sich je nach Unternehmensgröße und vorhandener Datenbank sehr mühsam gestalten. Spätestens an diesem Punkt stellt sich der Mehrwert einer umfassenden HR-Software dar, in der beispielsweise digitale Personalakten und intelligente Reports einem viel Zeit und Nerven sparen.

Im nächsten Schritt gilt es nun in den direkten Austausch mit den Mitarbeitern zu gehen und individuell das Weiterbildungsinteresse zu ermitteln. Hier kann es sich lohnen mit einem automatisierten Umfragetool zu arbeiten, um einen kontinuierlichen Austausch zu ermöglichen. Nun geht es in die tatsächliche Umsetzung, die je nach Branche und Zielsetzung unterschiedlich aussehen kann.

Ein Anwendungsbeispiel liefert Konsumgüter-Konzern Henkel, der eine Digital Upskill-Initiative für seine 53.000 Mitarbeiter gestartet hat. Laut HR-Direktor Lucas Kohlmann baut der Konzern bei dieser Initiative auf zwei Säulen: zum einen gibt es einen Test zum digitalen Allgemeinwissen gefolgt von einem individualisierten Trainingsangebot. Hierbei geht es zum Beispiel um Themen wie Bitcoin oder Blockchain mit dem generellen Ziel die Mitarbeiter näher an digitale Themen zu bringen.

Zum anderen liegt der Fokus auf zehn Job-Gruppen bei Henkel wie dem Vertrieb und der IT, in denen vorher festgelegte digitale Fähigkeiten vermittelt werden. Übergeordnetes Ziel dabei ist die Personalentwicklung in die Richtung zu lenken, die in den nächsten drei bis fünf Jahren relevant für das Unternehmen sein wird.

Herausforderungen der Personalentwicklung

Keine Frage – die Umsetzung einer aktiven Personalentwicklung ist zeitintensiv und verlangt einiges an Ressourcen. Es geht immerhin im Kern um eine komplexe und weitsichtige Prognose zukünftiger Branchenherausforderungen in einem zunehmend dynamischen Arbeitsumfeld. Dreh- und Angelpunkt ist dabei eine strukturierte Datenbank und unterstützende HR-Software als Grundausgangslage für eine nachhaltige Upskilling-Initiative. Weiterhin gilt es einen gesunden Mittelweg zwischen Learning-on-the-Job, digitalem Kursangebot und Coachings zu finden, neben dem das tägliche Geschäft nicht untergeht.

Nicht zuletzt muss solch eine Initiative ein nachhaltiges Umdenken hin zu einer kontinuierlichen Lernkultur erwirken. Und das passiert nicht über Nacht und schon gar nicht mit angezogener Handbremse. Für den langfristigen Unternehmenserfolg zeigen jedoch alle Zeichen in diese Richtung, denn die Digitalisierung wartet nicht. Kreativität, technologische Affinität und Innovation in einem digitalen Umfeld hingegen bilden den Grundstein für langfristigen Unternehmenserfolg und steigende Wettbewerbsfähigkeit.

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